Die komplette Neugestaltung des Luftraumes über der Schweiz unter dem Projektnamen „Avistrat“ schreitet voran. Dazu teilt Chris Nicca, welcher die ganze Phase vom AeCS begleitet nachfolgendes mit.

Am 11. September 2019 fand nun ein Anlass um den Abschluss vom Projektteil „Vision“ zu präsentieren. Im Juni 2018 haben Vorstandsmitglieder von Vereinen und Flugplatzhalter mitgearbeitet um die Bedürfnisse der einzelnen Sparten an den zukünftigen Luftraum zu definieren. So sind schweizweit im ganzen etwas über 150 Bedürfnisse von allen Stakeholdern gemeldet worden. Das BAZL hat diese dann analysiert und gleiche Bedürfnisse zusammengelegt. Daraus sind schliesslich 22 verschiedene Bedürfnisse entstanden.

In weiteren Workshops haben dann die Teammitglieder gemeinsam diese Bedürfnisse gruppiert und es sind 8 Handlungsfelder entstanden.

  • Gesellschaft & Politik
  • Technologie und Innovation
  • Umweltauswirkungen
  • Sicherheit – Safety & Security
  • Leitungsfähigkeit
  • Struktur Boden & Luft
  • Regulation
  • Bewirtschaftung

Zu jedem von diesen Handlungsfeldern ist dann die „Vision“ definiert worden. Dies war nicht immer einfach, denn nicht immer haben alle Teammitglieder das Gleiche unter einem Begriff verstanden.
Nur ein Beispiel – unter Bewirtschaftung verstehen einzelne die flexible Nutzung des Luftraumes – z.B. einzelne TMA’s bei Bedarf aktivieren bzw. deaktivieren. Für Skyguide bedeutet es jedoch den Verkehr in einem Luftraum zu bewirtschaften. Anhand von Analogien, ein Landwirt bewirtschaftet seine Felder (Fruchtfolge) oder ein Unternehmer bewirtschaftet ein Parkhaus, usw. wurde versucht einen Begriff zu klären oder einen besseren Begriff zu finden.
So sind interessante und lehrreiche Gespräche entstanden und alle Teammitglieder haben etwas gelernt und beitragen können. Schliesslich soll die Vision auch später allen klar sein, auch solchen die nicht bei der Erarbeitung dabei waren.
Während ungefähr einem halben Jahr folgte für diese Visionen die Vernehmlassung, zuerst im Projektausschuss, anschliessend in der BAZL Direktion und zuletzt im Departement. Trotz Wechsel bei der Vorsteherin vom UVEK steht das Departement weiterhin hinter diesem Projekt.

Nun wurde ein 18 seitiges Dokument zur Avistrat Vision erstellt und am genannten Anlass präsentiert, welches nun vorerst in deutscher Sprache vorliegt. Es folgt die Übersetzung in die Sprachen, „D“, „F“, „I“ und „E“.

Nun beginnt die nächste Phase von diesem Projekt – die Definition der Strategie. Nächstens werden die ersten Termine definiert und die Teilnehmer in der Strategiegruppe bestimmt / bestätigt. Dies verspricht eine wichtige, interessante und spannende Phase zu werden. Nach wie vor steht als Ziel von diesem Projekt, die „Bedürfnisse von 2035 mit den dann verfügbaren Mitteln abzudecken.“ Dies ist eine grosse Herausforderung. Denn wer kennt diese Bedürfnisse und wir können nur ahnen was bis dann alles technisch möglich sein wird. Momentan gibt es sehr interessante technische Entwicklungen, vorangetrieben durch die Drohnen z.B. Geo-fencing, U-Space, usw. Wer weiss, in 10 - 15 Jahren sprechen wir nicht mehr von Luftraum Klassen „G“ bis „A“!

Zurück
Zum Seitenanfang